Wer lange Zeit Probleme beim Einschlafen hat, sollte nicht weiter im Bett bleiben und probieren einzuschlafen, sondern erst zu Bett gehen, wenn er/sie wieder müde ist!
Als Teil der sogenannten Stimulus Control Therapy (SCT) bei Schlafproblemen, erstellte Richard Bootzin Anweisungen, die den Menschen zum Schlaf konditionieren. Das Bett soll dabei das Signal für den Schlaf stärken und das Signal für das Wachsein schwächen. So gilt zum Beispiel: Gehe nur zu Bett, wenn du müde bist. Ansonsten stehe auf, beschäftige dich anderweitig (z. B. Lese ein Buch), vermeide blaues Licht und gehe erst wieder zu Bett, wenn du müde bist.
Kürzere Einschlafzeiten können erlernt werden: Laut einer Studie von Harris (2012) wurde die Wirksamkeit von Schlaftraining im Vergleich zu anderen Interventionen gegen Schlafprobleme untersucht. Von den 79 Teilnehmenden haben jene ihre Einschlafdauer verkürzt, die sich an Bootzins Anweisungen gehalten haben. Auch bis heute ist die SCT der Goldstandard bei Einschlafschwierigkeiten; im systematischen Review und der Metaanalyse von
Jansson-Fröjmark (2023) wurden insgesamt 11 Studien auf die Wirksamkeit der SCT untersucht. Dabei galten die Anweisungen aus der SCT stets als wirksame Behandlung bei Schlafproblemen und Insomnie.
Quelle:
Stimulus Control and CBTI. (2023). Stanford Medicine. Retrieved 10.11.2023 from https://stanfordhealthcare.org/medical-treatments/c/cognitive-behavioral-therapy-insomnia/procedures/stimulus-control.html
Harris, J., Lack, L., Kemp, K., Wright, H., & Bootzin, R. (2012). A Randomized Controlled Trial of Intensive Sleep Retraining (ISR): A Brief Conditioning Treatment for Chronic Insomnia. Sleep, 35(1), 49-60. https://doi.org/10.5665/sleep.1584
Jansson-Fröjmark, M., Nordenstam, L., Alfonsson, S., Bohman, B., Rozental, A., & Norell-Clarke, A. (2023). Stimulus control for insomnia: A systematic review and meta-analysis. Journal of Sleep Research. https://doi.org/10.1111/jsr.14002